Ein Abschiedsabend für GMD Elias Grandy im Schlosshof
„Time to say Goodbye“, spielte das Philharmonische Orchester Heidelberg ganz zum Schluss des 1. Schlosskonzertes für seinen Generalmusikdirektor, und Elias Grandy hatte bestimmt eine Träne im Auge, als er mit dem Rücken zum Publikum der Melodie lauschte. Acht Jahre lang hatte der in München geborene Grandy die Musiker geformt und weiterentwickelt und das Heidelberger Publikum immer von Neuem begeistert, wie OB Eckart Würzner, Intendant Holger Schultze und auch Vorstandsvorsitzender des Orchesters, Jonathan Kliegel beim Abschied betonten.
2014 hatte der damals 34-Jährige Grandy seinen Vertrag in Heidelberg als Nachfolger von Yordan Kamdzhalov ab der Saison 2015 unterzeichnet. Jetzt zieht der Dirigent mit vielen einzelnen Engagements in die Welt, noch im Juni und Juli geht es nach Japan und in die USA.
Für den Freundeskreis des Heidelberger Theaters bedankte sich dessen Vorsitzende Xenia Hirschfeld mit einem eigens für Grandy angefertigten Herzen aus Schokolade, weil er, wie sie sagte, viele Herzen in Heidelberg bewegt habe. „Niemand dirigiert so ästhetisch wie Sie“, erklärte Xenia Hirschfeld und erläuterte die interessanten musikalischen Begegnungen, die Grandy für die Mitglieder veranstaltet hatte. Höhepunkt war sicher das beliebte Format „Hingehört!#1-3“, das der GMD in jüngster Zeit zusammen mit dem Freundeskreis entwickelt hatte: hier konnten die Zuhörer bei Orchesterproben vieles über die Details einer Komposition in Bezug auf das Zusammenwirken von Melodien einerseits und dem Einsatz von Instrumenten andrerseits verstehen lernen.
Bei seinem Abschiedskonzert erinnerte Elias Grandy an seine Anfänge in Heidelberg. Mit Johannes Brahms‘ „Variationen über ein Thema von Haydn“ hatte er sich 2014 Musikern und Publikum in Heidelberg vorgestellt. Mozarts „Le nozze di Figaro“ war die erste Oper, die er als GMD im Marguerre-Saal dirigierte. Sängerinnen und Sänger, die in den letzten acht Jahren in Heidelberg engagiert waren oder noch sind, traten dazu auf der Bühne auf. Mit einer Suite aus Richard Strauss‘ „Rosenkavalier“ zeigte Grandy laut seinen eigenen Worten, dass er diese Oper gerne während seiner Zeit in Heidelberg aufgeführt hätte. So, wie das Orchester klang, hätte diese Aufführung wieder ein triumphales Ereignis auf der Bühne werden können. Begeisterter Beifall auch nach Ravels „La valse“ und einer walzerseligen Zugabe.
Text: Birgit Sommer